01.07.2023
Mit Tadschikistan hatte ich nicht so Glück. Die Anreise aus Samarkand war zwar sehr einfach. Aber damit hörte es auch schon auf. Leider ist der Tourismus in dem ohnehin schon rar besuchten Land noch nicht wieder auf vorpandemie Niveau. Hinzu kommt, dass ich noch etwas vor der Hauptsaison dort war. Sowohl in Pandjakent, wo ich einen Zwischenstopp einlegte um zu den sieben Seen in den Bergen zu fahren, als auch in Dushanbe, wo die Fahrt zum Pamir Highway startet, habe ich Mitreisende gefunden. Da ich mir einiges für die sechs Monate vorgenommen hatte, hatte ich nicht so viel Zeit um zu warten. Letztendlich habe ich eine Woche in Tadschikistan verbracht. Zwei Tage Pandjakent und fünf in Dushanbe. In Pandjakent befinden sich Überreste einer antiken Stadt. Da ich von den Überresten von Afrasiob Komlex in Samarkand schon ernüchtert war, habe ich mir das dann aber gespart. Stattdessen habe ich mir den Basar angeschaut und mich an den zahlreichen Geldautomaten versucht. Die sind aber nur Zierde. Letztendlich habe ich eine Bank gefunden, die Geld auszahlen konnte. Die Fahrt nach Dushanbe war dann sehr angenehm. Die Straße ist durchgehend asphaltiert und in einem sehr guten Zustand. Sie wurde wohl von den Chinesen finanziert. Im Vergleich zu Zugreisen, ist man auf der Straße immer näher am Leben. Man fährt durch Dörfer und sieht die Verkaufsstände entlang der Straße. Auf dem ersten Abschnitt war der Blick auf die Berge auch noch sehr schön. Je näher wir Dushanbe kamen, desto diesiger wurde es allerdings. In Dushanbe angekommen, wurde dann klar, dass es sich um extremen Smog handelt wie ich ihn selbst in Dhaka/Bangladesch nicht erlebt habe. Man konnte höchstens 100m weit sehen und die Luft hat in den Atemwegen gebrannt. Nach einem kurzen Trip zum Supermarkt also erstmal im Guesthouse verkrochen. Extremer Smog in Dushanbe ist nicht ungewöhnlich, allerdings soll er überwiegend im Winter auftreten. Der aktuelle Zustand war demnach entweder ungewöhnlich oder noch harmlos im Vergleich zum Winter. Die nächsten Tage verbesserte sich die Luftqualität aber etwas. Dushanbe hat ganz interessante Ecken mit spannender Architektur und schönen Parks. Zudem gibt es ein überraschend gutes Angebot an italienischen Restaurants 😉
Hier findet sich auch der leider nur noch zweithöchste Fahnenmast der Welt. Der höchste ist nun in Saudi-Arabien. Ist wohl so ein Ding hier in der Gegend. Die mehrmachen Mal, die ich am Fahnenmast war, ging kein Wind. Da die Fahne so nicht wehte, war der Anblick recht unspektakulär. Aber selbst mit flatternder Fahne, mal ehrlich, wie spannend ist ein großer Fahnenmast. Das einzige Unternehmen das Masten in der Größenordnung anbietet, verdient sich unterdessen eine goldene Nase am Größenwahn mancher Länder. Wäre ja auch irgendwie langweilig das Geld stattdessen in Gesundheit oder Bildung zu investieren.
Ein paar spannende Episoden gab es dann doch noch. Im National Museum of Antiquities of Tajikistan war die Ausstellung zwar sehr konfus, der liegende Buddha aus einer Ausgrabung dann aber eine willkommene Überraschung. Zudem habe ich ein paar tadschikischen Schülern eine Freunde gemacht indem ich mal wieder die vorher, wohin, wie findest du das Land Fragen beantwortet habe. Dann gab es noch eine Fotosession inklusive Videoaufnahme in der erklärt wurde wer ich bin und was ich hier mache. Dann durfte ich auch noch was sagen. Habe natürlich den Klassiker gebracht, dass ich Tadschikistan sehr schön finde und die Menschen sehr nett. Stimmt sicherlich auch wenn ich nur etwas mehr von Land hätte kennenlernen können. Die drei haben sich aber natürlich sehr gefreut. Eigentlich sollte in dem Museum auch das Ethnologische Museum untergebracht sein. War es aber leider nicht. Zufällig bin ich dann aber zwei Tage später in einem ganz anderen Stadtgebiet darauf gestoßen. Für einen Euro Eintritt war die Ausstellung ganz gut. Erstaunlicher fand ich allerdings den Raum der herausragende weibliche Persönlichkeiten ehrt. Hatte ich zugegeben nicht mit gerechnet in Tadschikistan. Leider war die Beschriftung hier nur auf russisch, so dass ich nur von den Bildern auf deren Errungenschaften schließen konnte. Einige Sportlerinnen, aber auch einige andere.
Ich habe mich auch nochmal am Kino versucht. Um schonmal vorzugreifen: Sowohl in Tadschikistan, als auch in Kasachstan und Kirgisistan gibt es sehr viele Kinos, die auch sehr modern aussehen und alle aktuellen Blockbuster zeigen. Allerdings durchweg in russischer Sprache. Muss wohl noch etwas warten…
So schade es ist, aber ich war nach einer Woche sehr froh in den Flieger nach Astana, der Hauptstadt in der Steppe, und meinem nächsten Land aufzubrechen. Irgendwann werde ich aber nochmal zum Pamir zurückkehren, aber wer weiß wann.



















