Von Kazbegi ging es mit dem ersten Minibus zurück nach Tbilisi und dann direkt weiter nach Kutaissi. Zum Glück vom gleichen Busbahnhof, sonst kann es schnell mal anstrengend werden. So blieb mir aber eine Fahrt durch die gesamte Stadt erspart und ich musste nur meinen Rucksack schnappen und den Bus nach Kutaissi suchen. Meist finden die Busse mich J Bei schönstem Sonnenschein ab Richtung West (also erstmal kleine Abweichung von der Hauptrichtung gen Osten). Die Fahrt war schon etwas anstrengend, da der Highway bisher nur ein netter Gedanke war. Immer wieder ging es runter und auf kurvige Landstraßen, wo die Hauptstrecke noch nicht richtig ausgebaut war. Ablenkung boten da die beiden Jungen nehmen mir, die in Tbilisi waren um einen Cockerwelpen zu kaufen, und der immer mal wieder den Kopf aus der Transportbox steckte.
Angekommen in Kutaissi gleich mal den Transport zu einigen meiner Google Maps Punkte organisiert. In der Nacht fing es dann an zu regnet und sollte erst 3,5 Tage später aufhören. Zu sehen bekommen habe ich dann noch den Martvili Canyon. Die Schlucht ist wunderschön, allerdings hatte ich das Gefühl, dass man hier versucht wett zu machen was an anderen Touristenhotspots versäumt wurde. Hier war der Besuch so institutionalisiert, dass von Natur kaum mehr die Rede sein konnte. Mittlerweile war der Regen auch so stark, dass sämtliche weiteren Pläne dahinflossen. Der Besuch eines kleinen Teils der Schlucht mit einem Touriboot war dann noch möglich und bot durch die Regentropfen auf dem Wasser auch nochmal tolle Bilder. Gut, dass den Besuchenden ohnehin nur 300m auf dem Fluss im Canyon zugedacht waren.
Der Besuch des Okatse Canyon war dann aufgrund des Regens nicht mehr möglich. Auch wenn ich mich hier immer sehr auf Wetterschilderungen versteife, sollte gesagt sein, dass es ein ganz normaler Regen mittelstarker Intensität war. Keinen Grund einen Naturpark zu sperren, wäre da nicht auch die unnatürliche Verbauung der Natur. Gitterwalkways bieten zwar schöne Ausblicke, sind aber auch extrem rutschig wenn nass. Gerne mal nach Bildern googlen, dann wisst Ihr was ich meine.
Also weiter zur Prometheus Cave. In Höhlen tropft es ja nur ab und zu. Auf die Idee sind auch andere gekommen. So viele Touristen hatte ich bisher noch nicht in Georgien gesehen. Die Höhle war nicht spektakulär aber ganz schön zur Abwechslung. Was mir besonders gefiel war die Untermalung mit klassischer Musik. Hat eine großartige Atmosphäre hergestellt. Bei Sound und Light Shows in Höhlen bin ich eher zurückhaltend. Das kann auch schnell in die Hose gehen. Ich sage nur Vietnam. Hier hat mir das aber sehr gut gefallen.
Durchnässt und verfroren kam ich im Hotel an. Gut, dass ich nur 2 Nächte gebucht hatte. Eigentlich wollte ich verlängern um einen zusätzlichen Tag zu haben. Es sollte aber nicht aufhören zu regnen und Kutaissi bot nicht genug um mich dort zu halten. Nach langem Überlegen, entschied ich dann kurzerhand nach Batumi weiterzufahren. Hatte ich vorher ausgeschlossen, wer braucht schon Touristenstranddestinationen, lockte jetzt eine kleine Auszeit vom Rucksackreisen. Auf dem Weg zum Busbahnhof hatte ich erstaunlicherweise mal einen Taxifahrer der Englisch sprach. Er hat mir erzählt, dass er bei der Armee einen Kurs bekommen hat und schon drei Mal in Afghanistan eingesetzt war. Solche kurzen Gespräche bleiben mir immer im Gedächtnis.
Weiter im Wetterbericht: Auf der Fahrt war es erstaunlicherweise noch trocken. Die Landschaft und die Ort sahen interessant aus. Nochmal eine ganz andere Region im vielfältigen Georgien, sehr grün und landwirtschaftlich geprägt. In Batumi hat uns der Busfahrer netterweise sogar nah zur Innenstadt abgesetzt anstatt am Busbahnhof. Noch im Trocknen ins Hotel. Für meine Backpacking Pause hatte ich das Radisson Blu auserkoren. Obwohl man immer etwas ratlos in solchen Hotels ist wenn man mit riesen Rucksack anreist anstatt mit schickem Rollkoffer, haben sie das ganz gut weggesteckt. Zum Upgrade auf der Webseite gabs dann nochmal eins. Also ab in mein ziemlich großes Zimmer im 15. Stock mit Blick aufs Meer. Zum späten Lunch gabs noch Spaghetti (ich mag die Georgische Küche wirklich gerne, besonders die Verwendung der frischen Kräuter, aber ich brauchte einfach mal wieder Pasta). War erstaunlich gut. Und dann begann es auch in Batumi zu regnen…
Die nächsten Tage verbrachte ich im Hotel mit Innenpool, schonmal auf dem Außenpool spinksen, im Fitnessraum den Crosstrainer ausprobieren (ich wäre gerne den Boulevard langgelaufen, aber das hat der Knöchel noch nicht mitgemacht) und Blogeinträge nachholen. Zwischendurch mal raus fürs Essen oder ins Museum, man will ja doch nicht die ganze Zeit im Hotel abhängen. Lange waren die Ausflüge aber nicht, da ich jedes Mal so nass geworden bin, dass mir schnell die Lust verging. Das Wasser kam von allen Seiten, bei den Schlechten Straßen waren die Pfützen breit gestreut. Dies3s Wetter ist wohl normal für Batumi, ich muss sagen, da konnte jemand wohl richtig gut vermarkten, wie kann sich sonst trotz all des Regens eine Sommer- und Strandestination entwickeln. Was allerdings fehlte waren I love Batumi Gummistiefel. Sollte man mal drüber nachdenken, man könnte tausende Euro verdienen.
Die Wetterprognose wurde mehrmals täglich konsultiert und siehe da nur auf den 15. Musste ich warten. Der versprach Besserung. Der 16. Sogar Sonne. Mal sehen ob das auch so eintreten würde.




24.05.2023