14.09.2023

Ich weiß nicht genau wie viele Reiseberichte ich über die Gobi schon gelesen habe. Ein Abenteurertraum für mich. Auch wenn die Berichte sich meist mit dem chinesischen Teil der Gobi befassen und ich nur an einer Tour teilgenommen habe, ging endlich ein Traum in Erfüllung. Anstrengend war es aber trotzdem 🙂
Wer meinen letzten Blog gelesen hat, weiß schon, dass mein Telefon ausgerechnet am Morgen des Aufbruchs kaputt gegangen ist. Interessanterweise fragen mich alle was passiert ist. Nichts ist passiert, außer dass es nicht mehr anging. Nach dem ersten Schock, kam die Einsicht gibt ja eh kein wlan die nächsten acht Tage. Schade nur, dass ich nicht einfach mal so Schnappschüsse machen kann. Das hat mich wirklich gestört, außerdem verfolge ich die Route doch so gerne auf maps und einen Wecker bzw. Uhr griffbereit hatte ich auch nicht. Brauchte ich aber auch nicht. Es hat sich herausgestellt, das man in der Mongolei nicht so früh aufsteht, also war ich eh immer rechtzeitig wach 🙂
Los gings dann entsprechend auch später. Wir mussten meine zwei Mitreisenden aus Singapur noch vom Flughafen abholen. Da wir recht spät aufgebrochen sind und sich dann auch noch die glorreiche, nicht vorrausschauende Fahrweise der Mongolen gezeigt hat, mussten die beiden über eine Stunde am Flughafen auf uns warten. Gut, dass sie so genügsame Menschen sind. Dann konnte es aber endlich losgehen. Da die Gobi ganz im Süden des Landes liegt und die Straßen nicht die besten, würden wir die Wüste erst in zwei Tagen erreichen. Am ersten Tag stand Baga Gazryn Chuluu an. Das ist eine Formation aus Granitgestein und ein beliebtes Ausflugsziel obwohl es mitten im Nirgendwo liegt. Auf dem Weg wurden wir ordentlich durchgerüttelt auf der Schlagloch übersäten Straße bzw. später auf der Off-Road Piste. Die wenigstens „Straßen“ auf unserer Tour waren asphaltiert oder beschildert. Zum besten Nachmittagslicht sind wir dann Baga Gazryn Chuluu angekommen. Nachdem wir die Granitfelsen, die durch die Nachmittagssonne allerdings eher an rötlichen Sandstein erinnerten, aus allen Richtungen bewundert hatten, haben wir in der Umgebung einen Platz zum Zelten gesucht. Wild campen ist hier erlaubt. Dort konnte ich noch ein bisschen in den Felsen rumkraxeln und den besten Spot zum Sonnenuntergang suchen. Anschließend gab es dann Abendessen von unserem Guide/Koch. Ich hatte mal wieder das Experiment gewagt vegetarisches Essen zu bestellen. Am ersten Abend war es exzellent. Lag vor allen daran, dass der Guide tagsüber kein Fleisch im Geschäft gefunden hat und alle vegetarisch bekommen haben. Der Blick des Fahrer bei der Ankündigung war herzzerreißend 🙂 Ich war sehr glücklich mit Nudelsalat, grünem Salat mit Tomaten und gebratenem Gemüse.

Im Zelt habe ich großartig geschlafen und mal wieder festgestellt, wie gerne ich campe, wenn die Temperaturen angenehm sind. Umso erstaunlicher, dass ich die letzte Jahre anscheinend immer nur im Kalten, ja eiskalten, gezeltet habe. Vielleicht sollte ich meinem Frankreich Campingplan doch mal in die Tat umsetzen anstatt mich auf irgendwelchen Bergen herumzutreiben.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Süden zur sogenannten Geierschlucht. Die Schlucht ist schön anzusehen, allerdings nicht übermäßig spektakulär. Sie wird meist in die Touren aufgenommen, da der Weg bis in die Gobi sonst zu weit wäre und als besonders verkauft, da dort auch im Sommer noch Eis vorkommen kann. War bei uns aber nicht so wegen des viel zu heißen Sommers. Zu Klimathemen sollte ich evtl. noch einen eigenen Eintrag verfassen. Da kann ich einiges berichten. Interessant wurde es dann nach dem Besuch der Schlucht. Da wollten wir über eine Bergkuppe um in einem weiteren Tal zu campen. Das Tal endet in einem schmalen Felsdurchlass. Man macht sich einen riesen Spaß daraus Fotos und Videos zu schießen während das Auto dadurch fährt. Wir mussten allerdings umplanen, da der Anstieg zu steil war. Ich muss dem Fahrer allerdings lassen, dass er alles versucht hat. Wir sind vorsichtshalber ausgestiegen und konnten das ganze von oben verfolgen. Manchmal war das schon gruselig wenn der Wagen aussah als wäre er kurz vorm umkippen. Nach mehreren Versuchen musste der Fahrer allerdings eingestehen, dass das nichts wird und wir haben unterhalb des Hangs gecampt. Nachts ist eine Pferdeherde ganz nah gekommen und man hat das Schnauben gehört. Ich hatte schon bei meiner Nacht in der Ger der Nomadenfamilie bemerkt, dass ich dieses Geräusch äußerst beruhigend fand. Also wieder eine gute Nacht im Zelt. Am nächsten Tag sind wir außen rum gefahren um zu dem schmalen Durchlass zu kommen. Der Guide hat mehr Videos und Bilder geschossen als wir, alles für Insta natürlich 😉 So und nach langem Prolog ging es nun endlich in die Gobi. Der erste Tag bestand allerdings nur in einer extrem langen Anfahrt mitten durch die Wüste. Mir war ein Rätsel wie der Fahrer den Weg finden konnte. Zwischendurch mussten wir auch mal halten um den Motor auskühlen zu lassen. Alles jammerte wegen der extremen Hitze. Ich fand das im Vergleich zu Usbekistan noch sehr angenehm. Und da ich vor lauter Kalifornien nicht weiterkomme, stelle ich schonmal diesen Teil online. Der Rest kommt noch…

Gobi – Traum meiner Abenteurerfantasien

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