Die meisten, die ich gefragt hatte, hatten Aserbaidschan ausgelassen. Bis vor ein paar Jahren, war es auch noch schwer ein Visum zu bekommen. Mittlerweise bereisen einige das Land und viele, die ich auf dem Weg getroffen habe, wollten auch dort hin. Aber Erfahrungsberichte von schon dort gewesenen? Fehlanzeige! Man hatte so das ein oder andere gehört. Grenzstreitigkeiten und neue Ölabkommen waren die aktuellsten Themen. So richtig konnte ich mir keinen Reim auf das Land machen. In Armenien hatten wir natürlich einiges aus der armenischen Perspektive zum Nagorno-Karabakh Konflikt gehört. Ich war auf die andere Seite gespannt. Ich muss sagen, nun nachdem ich das Land besucht habe, kann ich mir immer noch keinen richtigen Reim drauf machen, geschweige denn alle Zusammenhänge verstehen. Dafür war ich zu kurz da.
Was ich aber sagen kann ist, dass es mir außerordentlich gut gefallen hat. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Sie freuen sich aufrichtig, dass man ihr Land besucht. Laut Aussage eines Tourguides versucht man nun seit einem Monat auch eine Lösung für Nagorno-Karabakh Konflikt zu suchen. Es wäre zu wünschen. Die Bevölkerung leidet und da sollte erstmal egal sein welche Vorfahren sie hatten.
Baku ist modern und abwechslungsreich. Hier habe ich am besten gegessen (lag wohl auch an der Abwechslung und der Pasta 🙂 ). Formel 1 ist hier nicht nur einem Wochenende, sondern an allen. Die Fahrer bekommen an den sonstigen Wochenenden nur kein Siegertreppchen geboten. Leider sind die Fenster in den meisten Unterkünften so schlecht isoliert, dann man zu jeder Zeit daran teilhaben kann. Auch die Demonstration von erstklassigen Soundsystemen gehört dazu. Der Boulevard (sorry Batumi, aber da könnte man sich Anregungen holen) ist super schön, bestens instand gehalten und bietet beste Aussicht auf die wunderschönen Prestigebauten aus dem 19. Jh. Ob die erstklassig instand gesetzte Altstadt, die Regierungsgebäude oder die modernen Hotelbauten irgendwie hat das alles was und sieht auch in der Kombination gut aus. Kann man schwer beschreiben. Ich kann nur jedem empfehlen mal hinzufliegen und sich das anzuschauen. Außergewöhnlich ist auch das von der großartigen Zada Hadid entworfenen Heydar Aliyev Center. In der innerstädtischen Randlage auf einer kleinen Erhebung kommt es super zur Geltung . Außerdem läuft man auf dem Weg auch mal durch reguläre Wohngegenden, die nicht so glamourös wie die Innenstadt ist. Bekommt man eher ein Gefühl für die Bewohner von Baku. Im Museum werden sowohl Kunstwerke, als auch eine Ausstellung zur Geschichte Aserbaidschans (inkl. Diktatoren- und Kriegsverherrlichung) und zu einigen kulturellen Aspekten wie klassische Musikinstrumente oder Puppen (etwas spooky) und Memorabilia von diversen Staatsbesuchen auswärtiger Repräsentanten in Aserbaidschan. Interessante Mischung und sagt viel über die Psyche des Landes aus. Ganz oben gibt es dann noch die wichtigsten Gebäude als Modell, falls man es nicht schafft sie im Original zu sehen.
Was sie in Baku auch wirklich drauf habensind Parks und Springbrunnen. Die sind überall im Zentrum und unglaublich gepflegt. Ist gut fürs Auge und fürs Stadtklima. Auch außerhalb der Stadt ist es großartig. Die Landschaft ist auf kleinem Raum so vielfältig. Mehr zu meinen Ausflügen in die Berge, die Wüste und in historische Seidenstraßenorte im nächsten Blogeintrag.

















07.06.2023