Sobald man aus Baku rausfährt ist alles ganz anders. Ich habe drei Trips unternommen. Einen nach Qobustan, dort gibt es Felszeichnungen und Schlammvulkane. Das hat mich an Somaliland erinnert. Dort gabe es ähnliche Felszeichnungen und die Felsenlandschaft erinnerte mich auch daran. Die Tour habe ich angehnem im Mietauto mit den zwei aus Münster, die ich in Georgien kennen gelernt habe unternommen. Das war super. Neben den Feldzeichnungen haben wir uns noch die überall vorkommenden Schlammvulkane angesehen. Die kleineren, die wir uns angeschaut haben, sollen wohl touristisch erschlossen werden. Es war ein Infocenter und ein Weg im Bau. Wir waren froh, dass wir das ganze och aus der Nähe und in ruhigerer Atmosphäre erleben konnten. Anschließend haben wir noch einen kleinen Abstecher zum Hafen, von dem die Fähre nach Kasachstan ablegt, gemacht. Aus einen Reiseberichten hatten wir gehört, dass schwierig sein soll die Reise mit der Fähre zu planen, da es keine festen Abfahrtzeiten gibt und die Fähre manchmal Wochen nicht fährt. Also wir dort waren, hörte sich das aber alles halb so wild an. Wir hätten sogar am selben Abend fahren können. Wir wollten aber noch einiges in Aserbaidschan sehen, also mussten wir leider ablehnen. Da ich etwas unter Zeitdruck stand, hatte ich die Fähre vorab bereits ausgeschlossen, aber als ich da am Hafen stand, bin ich doch nochmal ins Grübeln geraten. Letztendlich bin ich dann aber doch geflogen. Die beiden anderen haben die Fähre allerdings genommen und haben nur gutes berichtet. Die Fotos sahen auch gut aus, also vielleicht das nächste Mal 🙂
Auf dem Rückweg nochmal kurz zum Strand und die Hand ins Kaspische Meer halten. Ist übrigens trotz des Namens „nur“ ein See, dafür aber der größte.





Da ich mich nicht um Zug- oder Bustickets kümmern wollte, man wird irgendwann reisefaul, habe ich mich für die weiteren Orte für Tagestrips entschieden. Solche Touren haben Vor- und Nachteile. Ich konzentriere mich al auf die landschaftlichen bzw. kulturellen Aspekte, um nicht über nervige Mitreisende und ahnungslose Tourguides zu lästern. Die erste Tour ging nach Khinaliq in die Berge. Das Dorf ist eines der höchstgelegenen im Kaukasus auf 2100m. Es leben etwa 900 Menschen dort. Die Landschaft ist wunderschön. Man kann auch in der Umgebung wandern, allerdings benötigt man dafür eine Genehmigung, da die Region an der Grenze zu Russland liegt. Das Dorf erhält aufgrund seines kulturellen Wertes Unterstützung vom Staat. Nur so kann ein kleines Krankenhaus und eine Schule bis zur 9. Klasse unterhalten werden. Die Bevölkerung spricht ihre eigene Sprache. Allerdings gibt es für die Jugend keine Perspektiven. Auch die Tourismuseinnahmen können da nur wenig helfen. Im Winter ist das Dorf über Monate nicht erreichbar. Die Fahrt ins Dorf ist selbst im Sommer abenteuerlich. Insbesondere mit den alten Autos der einheimischen, die bei manchen Steigungen schlapp machen. Da müssen schonmal die Passagiere aussteigen und von außen anfeuern. Unangenehm wenn der Fahrer unserer Tour dann auch noch drängelt. Kann ja nur schief gehen. Alles in allem hat sich die Tour schon wegen der Anfahrt gelohnt. Unterwegs habe ich noch die candy crane mountains zu sehen, die mir allerdings spektakulärer vorgestellt habe. Interessant auch hier wieder das vollkommen andere Konzept von Tourismus für die Einheimischen. Auf dem Weg lag auch ein Buchenwald, der für die Menschen in Aserbaidschan etwas ganz besonderes ist, weil es das nicht so häufig gibt in der Region. Allerdings führte nur eine Straße hindurch und von der Straße konnte man sich die Bäume angucken. Für uns etwas schräg, wir würden ja eher durch den Wald wandern. Aber so hat eben jeder andere Prioritäten.








Die nächste Tagestour ging nach Sheki. Dort führte einer der Handelswege der alten Seidenstraße entlang. Demnach gab es dort eine der größten Karavanseraien zu der Zeit. Mittleerweile ist sie komplett renoviert und wird als Hotel genutzt. Ich hatte erst geplant dort auch zu übernachten, aber man konnte nicht online reservieren. Wäre sicherlich ein Erlebnis gewesen und mit der Rückfahrt nach Baku war der Tag 17h lang. Dafür hatte ich am Tagesende mein weiches und gemütliches Hotelbett in Baku wieder. Nach 4 Tagen Hostel, habe ich mir doch nochmal was netteres gegönnt. Sheki ist wunderschön im Grünen gelegen und wer mal dort hinkommt, bleibt auf jeden Fall ein bis zwei Tage. Der Palast des Khan aus dem 18. Jahrhundert ist wunderschön. Leider durfte man innen nicht fotografieren, also googelt mal. Aber von Außen findet Ihr unten die Bilder. Insbesondere die bunten Fenster sind fantastisch. Es gibt auch einige Werkstätten in denen Glaskunst oder Tongefäße hergestellt werden. Teilweise darf man auch dabei zuschauen. Die Gegend um Sheki wurde bereits seit 2700 Jahren besiedelt. Die ältesten noch erhaltenen Gebäude stammen allerdings maximale aus dem 16. Jahrhundert. Wie so vieles im Kaukasus und Zentralasien wurde auch hier durch diverse Feldzüge einiges zerstört.
Gegen halb sieben ging es dann erst zurück nach Baku. Wie war das noch mit den Fahrten im Dunkeln, die man vermeiden sollte. Obwohl der Fahrer einen ziemlich heißen Reifen gefahren ist, sind wir dann doch heil angekommen. Danach war erstmal ein Tag Pause angesagt. Und dann sollte es so richtig losgehen mit meinem Abenteuer Zentralasien…










14.05.2023