Irgendwann hatte ich das Gefühl, der Kaukasus war nur Vorgeplänkel. Ich wollte mit dem Abenteuer Zentralasien starten. Darum stieg ich froh und voller Erwartungen in den Flieger nach Tashkent. Samarkand, Bukhara, Khiva, alles Namen die außergewöhnliche Bilder heraufbeschworen und für mich der Inbegriff der alten Seidenstraße waren (mir ist bewusst, dass die Gebäude alle so sehr restauriert sind, dass man nicht wirklich von alt sprechen kann, aber wie stark sind doch Vorstellungen 😉 ) Usbekistan mit den Gebäuden, die nach 1001 Nacht aussahen, war für mich als Kind eines der exotischsten Reiseziele, das Indiana Jones Fantasien hervorrief. Dafür hat es dann doch recht lange gedauert bis ich den usbekischen Stempel im Pass hatte. Es ist ja so eine Sache mit den Träumen und Erwartungen. Dazu kam, dass mir durchaus bewusst wurde, dass es von nun an immer herausfordernder mit dem Reisen werden würde. Sprache, Essen, Transport: Alles nicht mehr so simpel wie im Kaukasus (auch da ist der Begriff simpel relativ). Es war also nicht nur Vorfreude im Gepäck. Aber alles der Reihe nach: Ankunft in Tashkent. Hier waren die Temperaturen das erste Mal nach meinem Geschmack. Baku (26°C) war auch ok, aber ein bisschen mehr geht schon noch.

Von Tashkent hatte ich im Gegensatz zu den anderen Orten keine rechte Vorstellung. Darum war ich positiv überrascht, als ich eine grüne, moderne Stadt vorfand. Sehenswürdigkeiten aus der Sowjetära und aus der Zeit davor waren rar übers Stadtgebiet verteilt. Es waren eher die baumreichen Boulevards und die recht gute Auswahl an Essen, die mich begeisterten. Kleiner Einschub: Essen wird ein immer größeres Thema. Mit der Zeit bin ich immer mehr fixiert auf gute Essensmöglichkeiten J Wird sich vermutlich erst in Südkorea legen, wobei ich dann vermutlich nur noch über das gute Essen schreiben werde. Ich habe dann trotzdem ein bisschen Sightseeing betrieben. Obwohl ich ja kein großer Fan von U-Bahnen bin (man sieht ja nichts u d zu Fuß gehen macht doch so Spaß, meine Freundin Anne kann da ein Lied von singen 🙂 ), habe ich mich von den Reisetipps dazu überzeugen lassen, mir die schönen Stationen anzusehen. Hatte ja in Tbilisi auch U-Bahn  fahren geübt. Da ich nur einen Tag hatte, wären die versprengt gelegenen Orte auch etwas viel gewesen. Seit 2018 darf man die Stationen auch fotografieren. Ich muss sagen, manche waren wirklich ganz schön und einfallsreich gestaltet, aber soooo spektakulär doch nicht.

Ich habe mir dann den Chorsu Bazar und Umgebung angeschaut, den Hazrati Imam Komplex, der einen ersten Eindruck von dem was noch kommen sollte vermittelte, und ein Zugmuseum am Bahnhof, in dem alte Waggons und Lokomotiven ausgestellt waren. Über die Fotos hat sich mein Vater sehr gefreut. Dazu kamen noch der Amir Temur Platz mit Statue, die Oper und diverse Parks. Außerdem habe ich mich an einem großen Supermarkt erfreut. Wer in der Region gereist ist weiß wie unbezahlbar das ist J

Abends dann noch unsere letztes Spiel und die Verabschiedung unserer beiden FC Legenden geschaut und leider Zeuge der 11 bayerischen Meisterschaft geworden (nochmal ein großes Dankeschön nach Dortmund. Ihr hättet die Liga retten können. But too much pressure though :-p).

Am nächsten Tag bin ich dann in einen der moderneren Züge nach Samarkand gestiegen. Nicht der ganz schnelle, aber doch nur 3 Stunden. Konnte man aushalten. Wie es dort weiterging im nächsten Blogeintrag (wenn sogar Fast X Cliffhanger einbaut, springe ich mal auf den Zug auf).

17.06.2023

Auf nach Usbekistan

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