War ich erst noch unentschlossen, ob ich in die Stadt wollte, rief doch die wunderschöne Landschaft auch ziemlich laut, war das schnell vergessen. Schon in den ersten Minuten nach meiner Ankunft habe ich mich wohl gefühlt. Lässt man mal die steilen Anstiege in den Straßen und die sehr holprigen, falls vorhandenen, Gehwege außer Acht. Nach der Ankunft gabs dann erstmal Sushi. Die Georgische Küche ist zwar sehr lecker, aber auch fleischlastig und ich brauchte Abwechslung. Zu meiner überaus großen Freude, habe ich am nächsten Tag sogar noch ein thailändisches Restaurant gefunden. Zu dem grandiosen Essen gab es von der Besitzerin gleich noch Geschichten aus der Heimat Chiang Mai. Sie berichtete, dass sich die Umwelt- und insb. die Luftverschmutzung so stark verschlimmert hat, dass sie mit ihrer Tochter nicht dort bleiben wollte. Habe ich mal durch meine eigene Quelle in Chiang Mai bestätigen lassen (glaube niemals nur einer Quelle 🙂 ). Ist leider wirklich so, aber schon seit Jahren.
In Tbilisi kann ich empfehlen, einfach durch die Straßen der Altstadt zu streifen. Die sehr touristischen Bereiche sind astrein aufgewertet, wie Geographen würden sagen gentrifiziert. Das sieht super schön aus, man ist ja irgendwie doch Ästhetin. Spannender sind allerdings die Straßen, die noch im alten Zustand sind. In Tbilisi findet man beides ausreichend.









Da mein Trinksystem für den Rucksack kaputt gegangen ist, habe ich auf der Suche nach einem Outdoorladen auch einige nicht touristisch erschlossene Stadtteile kennengelernt. Wie Tina, mit der ich in Somaliland und Djibouti gereist bin, sagte: Man lernt eine Stadt erst richtig kennen, wenn man einen bestimmten, nicht ganz alltäglichen Gegenstand sucht. Das Trinksystem habe ich bekommen und dazu noch ein nettes Gespräch mit dem Filialchef und Einblicke in eine schöne Wohngegend.
Ein zentrales Kino mit englischen Filmvorführungen habe ich auch direkt aufgetrieben. Stand ja der Start von Guardians of the Galaxy Vol. 3 an. Ich alter Filmfreak hatte mir ja von Deutschland aus schon Sorgen gemacht, ob ich die ganzen anstehenden Filmstarts mitbekommen würde. Wer meine Stories verfolgt, weiß, dass ich nicht bis zu meiner Rückkehr nach Tbilisi warten musste. Fand den Film übrigens großartig. Der Bericht von dem kleinen Ausflug folgt in ruhigeren Fahrwassern.
Während meines zweiten Besuchs habe ich noch die Aussicht von Mtatsminda genossen. Den Freizeitpark habe ich mir nicht angeschaut. Finde diese sowjet Parks immer etwas spooky. Außerdem bin ich einfach ein bisschen rumgelaufen und durch das „Künsterviertel“ gekommen. Fabrika soll ganz cool sein, für mich etwas zu hippster. Also nach ein paar Fotos von der Fassade schnell weiter. Es war zur Abwechslung mal richtig sonnig. Und mit ca. 14 km meine bisher längster Strecke nach meinem kleinen Unfall. Sieht aus als wäre ich bereit für die Berge.





13.05.2023